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Main-Echo 19.12.2006
Drei Ehrentaler für einsatzfreudige Bürger
Die Auszeichnungen in Schöllkrippen gehen an Marga
Fleckenstein, Robert Dedio und Robert Giron
Schöllkrippen. Bei der
Jahresabschlussfeier vergab der Schöllkrippener Marktgemeinderat auch in
diesem Jahr den Ehrentaler. Die Medaille für Bürger, die sich um das
Vereinswesen in der Gemeinde verdient gemacht haben, wurde erstmals an
eine Frau verliehen. Marga Fleckenstein aus Schöllkrippen, die
langjährige Vorsitzende der Spessartbundortsgruppe, wurde ausgezeichnet,
neben ihr Robert Dedio und Robert Giron aus Hofstädten.
Als Schriftführerin habe Marga Fleckenstein seit 1979 dem Vorstand der
Ortsgruppe Schöllkrippen des Spessartbundes angehört, erklärte
Bürgermeister Reiner Pistner in der Feierstunde in der »Villa am
Sattelberg« in Schöllkrippen. Das umfangreiche Aufgabengebiet der
Kassenführung sei 1983 hinzu gekommen, wobei ihr da ihr korrektes
Handeln und ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten zugute gekommen
seien. Den Vorsitz der Spessartbundortsgruppe hat sie dann im April 1985
übernommen, nach dem Tod des damaligen 1. Vorsitzenden Kurt Büttner,
mitten in den Vorbereitungen des Jubiläumsjahres zum 100-jährigen
Bestehen des Vereins. Seit dieser Zeit, bis zum Dezember 2002, habe sie
die Führung des Vereins gemeistert, erinerte Pistner.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass Marga Fleckenstein sich besondere
Verdienste beim Betrieb der Rodberghütte erworben habe. Für die beliebte
Hütte im Wald habe sie alle notwendigen Arbeiten erledigt, von der
Koordinierung der Termine und der Hüttendienste, über die Beschaffung
der Lebensmittel und Getränke, bis zur Abrechnung der Kassengeschäfte.
Dabei habe sie in all den Jahren selbst zu den eifrigsten
Hüttendienstlern gezählt. Nur durch diesen aktiven Rundum-Einsatz sei es
möglich gewesen, die Rodberghütte bei Gästen und Wanderern zum beliebten
Einkehrziel und weit über die Grenzen Schöllkrippens hinaus bekannt zu
machen. Seit 2002 habe sie das Amt der Schatzmeisterin inne. Von Pistner
erhielt Marga Fleckenstein den Ehrentaler des Marktes Schöllkrippen, mit
der dazu gehörigen Urkunde.
Zusammenarbeit gepflegt
Robert Dedio hat sich um das Vereinsleben im Ortsteil Hofstädten
verdient gemacht. Auch er erhielt in der Feierstunde in der »Villa am
Sattelberg« den Ehrentaler der Gemeinde. Robert Dedio sei 21 Jahre lang,
von 1964 bis 1985 Kassierer der Freiwilligen Feuerwehr Hofstädten
gewesen, der er seit 1950 angehört, erklärte Reiner Pistner. Für die
Feuerwehr habe er sich als Vereinsschneider betätigt, der die ersten
Uniformjacken der Hofstädtener Wehr aus ausgedienten Polizeiuniformen
änderte. Dedio war außerdem zehn Jahre lang 2. Vorsitzender des
Gesangvereins Hofstädten. Seine größten Verdienste habe er sich aber in
der Zusammenarbeit mit Robert Giron erworben, der ebenfalls mit dem
Schöllkrippener Ehrentaler geehrt werden soll, erklärte Bürgermeister
Pistner.
Robert Giron, der der Freiwilligen Feuerwehr Hofstädten seit 1946
angehört, war von 1965 bis 1989 deren Vorsitzender. Von 1971 bis 1977
fungierte er außerdem als Schriftführer. Unter dem Team Robert Giron und
Robert Dedio, die seit 1995 beide Ehrenmitglieder der Feuerwehr sind,
trat die Feuerwehr Hofstädten 1970 dem Vereinsring
Geiselbach-Hofstädten-Omersbach bei, gründete 1975 eine Jugendfeuerwehr
und baute 1977 das Feuerwehrhaus um. 1977 wurde ein Zelt aus
Fichtenstangen errichtet, um Grillfeste abzuhalten. Unter der Führung
der beiden sei 1978 eine Damenfeuerwehr gegründet worden, lobte Pistner,
und im selben Jahr wurde ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft. 1988
sei die heutige Grillhalle am Hofstädtener Festplatz errichtet worden.
Zu den Verdiensten der beiden zähle auch die Gründung der
Fußballmannschaft (Schoppenmannschaft), erklärte der Bürgermeister.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte Robert Giron an der Feier des
Marktgemeinderates nicht teilnehmen. Bürgermeister Reiner Pistner
versprach, die Übergabe des Ehrentalers an Robert Giron am Sonntag im
Heim des Geehrten nachzuholen. Blumensträuße gab es für die Ehegatten
der Geehrten, denen Pistner auch Dank sagte.
Bürgermeister Reiner Pistner hielt in der Jahresabschlussfeier Rückschau
auf das zu Ende gehende Jahr. Er dankte den Marktgemeinderäten für die
geleistete Arbeit und die konstruktive Zusammenarbeit und deren
Ehepartnern für erbrachte Opfer.
Jürgen Brehm
Am 7. Dezember verstarb Altbürgermeister
Alfred Hornick. Während seiner Zeit als Bürgermeister, von 1964 bis zur Eingliederung Hofstädtens nach Schöllkrippen 1978, wurde die öffentliche Wasserversorgung im Dorf realisiert, wurden drei Neubaugebiete erschlossen, die Flurbereinigung durchgeführt und das Kriegerehrenmal errichtet. Die Beerdigung fand am Mi., 13. Dez., in Geiselbach statt. |
Artur Hansel, der Leiter der Kreistiefbauverwaltung, berichtete am Montag dem Kreisausschuss über die Vorhaben bei den Kreisstraßen. Ab 2008 werde neben vielen anderen auch die Ortsdurchfahrt in Hofstädten (Ruhbornstraße) geplant.
Pflegemaßnahmen bei der "Grünen Brücke"
Am Montag, 27.11.06 vergab der Gemeinderat von Schöllkrippen Gewässerpflegemaßnahmen im Wert von 20000 Euro an die Firma Marek, die das günstigste Angebot abgegeben hatte. Es geht um Arbeiten am Schneppenbach im Bereich der grünen Brücke, die nach der Genehmigung des Zuwendungsantrages ausgeschrieben worden waren.
Main-Echo 08.11.2006
Rat billigt B-Plan »Am Kerbersgraben«
Schöllkrippen will mit günstigem Bauland junge
Familien im Ort halten
Schöllkrippen. Zum Bebauungsplan
»Am Kerbersgraben«, dem neuen Baugebiet in Schöllkrippens kleinstem
Ortsteil Hofstädten, behandelte der Marktgemeinderat am Montagabend
die Stellungnahmen, die bei der Beteiligung der Behörden und der
Öffentlichkeit abgegeben worden waren. Den mehrfach auch von
Privatpersonen vorgebrachten Einwand, dass auch in Hofstädten genug
unbebaute Bauplätze zur Verfügung stünden, wies das Gremium zurück.
Zwar übersahen auch die Ratsmitglieder nicht die recht große Anzahl
ungenutzter Bauplätze im Marktbereich und auch in Hofstädten selbst.
Die seien aber nicht käuflich und von jungen Familien zumeist auch
nicht bezahlbar.
Um zu verhindern, dass immer mehr junge Familien aus dem kleinen
Ortsteil abwandern, hielten sie die Neuausweisung von Bauflächen für
erforderlich. Die seien dann größtenteils auch im Eigentum der
Gemeinde und könnten kostengünstig abgegeben werden, erklärte
Bürgermeister Reiner Pistner, der gegenüber den Behörden außerdem
darauf verwies, dass die Gemeinde im Rahmen der Änderung des
Flächennutzungsplanes zu Gunsten dieses kleinen Baugebiets auf eine
größere bebaubare Fläche am Ortsausgang in Richtung Geiselbach
verzichtet hatte.
Hinweise der Unteren Naturschutzbehörde zu Baumpflanzungen zur
Aufwertung der Wendehämmer im neuen Baugebiet und an den Zufahrten
nahm das Gremium auf, auch wenn diese zum Teil erst Gegenstand der
Erschließungsplanung würden, und auch der Gehölzstreifen im oberen
Teil der Schönebergstraße soll in seiner Gesamtheit erhalten bleiben,
waren sie sich einig.
Heimatbote 12.10.2006
Neues
Elternbeirats-Team im Kindergarten Hofstädten
Hofstädten. Am
Dienstag, den 26. September fand im Kindergarten Hofstädten die Wahl
des Elternbeirates 2006/2007 statt. Nach der Begrüßung der Eltern
durch die Leiterin Silvia Röhrig und Bürgermeister Reiner Pistner
verlasen Jutta Heumüller den Tätigkeitsbericht und Silke Hasenstab den
Kassenbericht des Jahres 2005/2006.
Nach der Verabschiedung der bisherigen Elternvertretung fand die Wahl
des neuen Elternbeirates statt, der sich wie folgt zusammensetzt:
Ilona Dedio (Vorsitzende), Silke Hasenstab (Kasse), Jutta Heumüller
(Schriftführer), Judith Oestreich, Rita Wissel und Tanja Staab.
Der Elternbeirat hofft auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit
dem Kiga-Team, dem Bürgermeister und natürlich allen Eltern.
Heimatbote 08.08.2006
Übergang in
die Höhe bauen
Neuen Steg über den Westerbach
preiswerter planen - 34.000 Euro zu teuer
Schöllkrippen. Unter den Bauanträgen, die der Marktgemeinderat Schöllkrippen am Montagabend behandelte, war auch ein Planvorschlag zur Erneuerung des Steges über den Westerbach, der bei dem Hochwasser am 28. Mai 2006 beschädigt worden war. In der Sitzung im Rathaus legte Bürgermeister Reiner Pistner diesen Plan vor. Einziger Kritikpunkt der Ratsmitglieder: Die Kosten. Auf 34.000 Euro werden die geschätzt, kein Wunder bei einer solch aufwendigen Konstruktion, wie Robert Schmitt (CSU) meinte. Höher als der alte, soll der neue Steg auf jeden Fall ausfallen, berechnet zumindest für ein fünfjähriges Hochwasser. Robert Schmitt, selbst Architekt verwies aber auf einfachere konstruktive Möglichkeiten. Zwei Fachwerksträger aus Stahl, die zugleich die Funktion der Geländer übernehmen, und darin den Boden einfach eingehängt, das wäre für ihn die kostengünstigere Variante gewesen. Jetzt soll die Planung neu überarbeitet werden.
Zur Aufstellung des neuen Bebauungsplans"Am Kerbersgraben" im Ortsteil Hofstädten behandelte der Gemeinderat die ersten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange, aus deren ersten Unterrichtung. Das Landratsamt wünschte sich dabei mehr Durchgrünung des Baugebiets. Mehr, so meinte dagegen die Planerin, Architektin Margarete Elsässer aus Schöllkrippen, sei kaum noch möglich. Für alle Baugrundstücke sei die Begrünung im Plan festgesetzt und auf der angrenzenden Grünfläche sei je ein Obstbaum pro 50 Quadratmeter Fläche vorgeschrieben. Hier sahen die Ratsmitglieder ebenso wenig Änderungsbedarf, wie bei dem Wendehammer, der am Ende der Bayernstraße geplant ist. Zu groß hatte hier das Landratsamt befunden und den Verdacht geäußert, er solle künftig der Erweiterung des Baugebiets dienen. An eine Erweiterung sei überhaupt nicht gedacht, erklärte dazu Bürgermeister Pistner. Rechtlich gesehen könnte auf den Wendehammer verzichtet werden, räumte die Architektin ein. Sie hielt ihn aber trotzdem für notwendig und widersprach auch einer Verlegung oder Verkleinerung. "Dann soll er lieber ganz raus." Die Räte teilten Margarete Elsässers Ansicht, sie ließen denWendehammer im Plan drin. Dachkollektoren und die sogenannte Passivhaus‑Bauweise sollen nach den Festsetzungen der Legende des Planes möglich, aber nicht etwa zwingend vorgeschrieben sein, wie das Landratsamt vorschlug, entschied das Gremium. Und auch bei den zugelassenen Dachaufbauten hielt der Gemeinderat an seinen Vorgaben im Plan fest, die sich nicht von denen anderer Neubaugebiete Schöllkrippens unterscheiden. Am Schluss billigte der Gemeinderat formell und einmütig den an sich unveränderten Plan und beauftragte die Verwaltung mit der öffentlichen Auslegung.
Formalitäten waren auch noch hinsichtlich des Umgriffs des B‑Plans "Am Kerbersgraben" notwendig. Bei der Aufstellung, die alle einbezogenen Grundstücke mit ihrer Flurbezeichnung nennt, war ein Grabengrundstück vergessen worden, das nur mit einem Zipfel in das künftige Baugebiet hinein reicht. Um zu verhindern, dass die künftige Satzung dieses Bebauungsplans durch diesen Formfehler nichtig wird, beschloss der Gemeinderat, den Umgriff des Bebauungsplans um diese Teilfläche dieses Grundstücks zu erweitern. Um auch jetzt in der Ferienzeit vor allem auf Bauangelegenheiten reagieren zu können, bildete der Marktgemeinderat einen Ferienausschuss bestehend aus den Ratsmitgliedern, die in diesem Jahr nicht verreisen.
Main-Echo 26.07.2006
Beste Schülerinnen belohnt
Zonta Club übergibt Urkunden und
Geldgeschenke
Alzenau. Wie alljährlich zeichnete
der Zonta Club Alzenau die Schülerinnen mit dem jeweils besten
Abschluss mit einer Urkunde und einem Geldgeschenk aus.
.
Anja Pistner konnte sich an der Edith-Stein-Realschule den besten
Abschluss erarbeiten. Die 16-Jährige wird wunschgemäß zur
Industrie-Kauffrau bei Schott Solar ausgebildet. Allen jungen Frauen
wünschte Zonta-Präsidentin Gudrun Ullrich alles Gute für die
berufliche Zukunft.
dh
Heimatbote 29.6.2006
SC Hofstädten nahm Wanderpokal entgegen
Fußball-Ortspokal-Turnier beim SC Geiselbach
durchgeführt
Geiselbach: Bei schon
traditionsmäßig herrlichem Sommerwetter fand am vergangenen Sonntag,
dem 25. Juli das sechste Geiselbacher Fußball-Ortspokalturnier statt.
13 Hobbymannschaften spielten in drei Gruppen um einen der vier Plätze
im Halbfinale. Der letztjährige Pokalgewinner, die
Roland-Kaiser-Freunde, musste sich hier dem Schlappeseppel-Trupp
geschlagen geben und schied bereits in der Vorrunde aus.
Im ersten Halbfinale standen sich nun die Jugendlichen des
Schlappeseppel-Trupps und die etwas gesetzten Herren der
Schafkopffreunde aus Omersbach gegenüber. Dem Alter und der
gnadenlosen Sonne Tribut zollend verloren die Schafkopffreunde dieses
Duell mit 1:5. Das zweite Halbfinale stand unter den gleichen
Voraussetzungen. Auch hier setzte der jugendliche Elan des SC
(Schoppe-Club) Hofstädten mit 5:0 gegen die Hurrer (Skiclub) durch.
Im Acht-Meter-Schießen um Platz drei waren die Hurrer dank einiger
klar verwandelter "Strafstöße" und einer guten Torwartleistung den
Schafkopffreunden überlegen und gewannen deutlich.
Das Finale beherrschte der SC Hofstädten nach zwei schnellen Toren in
der Anfangsphase und gewann gegen den Schlappeseppel-Trupp mit 3:0.
Für die vier erstplatzierten Mannschaften gab es abgestufte
Siegerschecks, die anschließend direkt in Ess- und Trinkbares
umgesetzt wurden. Der SC Hofstädten erhielt darüberhinaus noch den
Wanderpokal, der nun für ein Jahr ihre Vitrine zieren darf.
Main-Echo 20.6.2006
Die Fladen fielen erst in der
»Nachschisszeit«
»Hofstädtener Kuhschiss«: Losbesitzer mussten lange warten bei
kuriosem Viehverdauungsspektakel
Schöllkrippen-Hofstädten.
Es hatte so gut begonnen: Um 14.58 Uhr fiel am Sonntag der erste
Kuhfladen auf die abgesteckte Wiese am neuen Feuerwehrhaus. Leider
zwei Minuten vor dem offiziellen Beginn des »2. Hofstädter
Kuhschisses«, für den die Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen im
Vorfeld 600 Lose verkauft hatte.
Im Rahmen ihrer 125‑Jahr‑Feier hatte die Feuerwehr nach der Premiere
1999 noch einmal einen Kuhschiss ins Leben gerufen, unter dem Motto
»Man muss es machen, so lange es in Hofstädten noch Kühe gibt.«
Pünktlich um 15 Uhr geht es los, oder soll es zumindest losgehen. Doch
nach dem Frühschiss fallen keine Folgefladen, stumm stehen die drei
mit farbigen Schleifen markierten Kühe auf der Wiese und starren in
die Menge, die an Bierzelttischen sitzt und wartet.
Die Regeln des Kuhschisses: Der Boden, auf dem die Rinder sich
entladen sollen, ist in Quadrate aufgeteilt. Der Besitzer des Loses
für jenes Feld, auf das der Haufen niedergeht, gewinnt. Die meisten
der etwa hundert Zuschauer haben grüne, blaue und rote Lose, »für jede
Kuh eins, und eine wird hoffentlich schon scheiße«, wie ein Mann seine
Taktik erklärt.
Meditieren bei Wurst und Bier
Zunächst ist man noch guten Mutes, man erinnert sich an den
Kuhschiss'99, als die Rinder schon nach 20 Minuten ausgeschissen
hatten, und hofft auf Losglück, um vielleicht einen der drei
Hauptpreise à 250 Euro zu ergattern. So wartet man denn und meditiert
bei Bier und Rindswurst, während die Rinder zu Liedern wie »Lass mich
ein Leben lang über Almwiesen gehen« auf dem spröden Hofstädter Feld
nach essbaren Halmen suchen und sich wiederkäuend mehr um
Nahrungsaufnahme statt um Ausscheidung derselben zu kümmern scheinen.
Sie wissen ja nichts von der einzigen Aufgabe, zu deren Erfüllung sie
auf das 20 x 40 Meter große Feld geführt wurden.
Wiese zu trocken?
Als die 60 Minuten, die ihnen zum Beenden des Verdauungsprozesses
zugestanden werden, fast vorüber sind, machen in der Menge erste
Mutmaßungen über den Grund der ausbleibenden Ausscheidungen die Runde.
Die Wiese sei zu trocken, murmelt man, man müsse ihnen noch was zu
fressen geben, um die Sache voranzutreiben. »Bewegung, Bewegung bringt
die Verdauung in Gang«, weiß ein anderer, der nächste gibt zu
bedenken, dass wohl kaum einer »könne«, wenn ihm so viele dabei
zuschauten.
Falsche Musik?
Ratlosigkeit allerorten, gar die Musik wird schließlich dafür
verantwortlich gemacht, dass es der erste Kuhschiss ohne Kuhschiss zu
werden droht.
In der Tat, kuhfreundlich ist es nicht, was da aus den Lautsprechern
schallt, geht es doch eher um Federvieh und dessen Erzeugnisse: »Die
Eier von dem Meier sind im ganzen Land der größte Hit und halten fit.«
Erbaulicher ist dann schon die Textzeile »Essen, Trinken, Lachen
können Freude machen, ein Mann ist ja keine Maschine«. Eine Kuh auch
nicht. Daher hat offiziell schon die Nachschisszeit begonnen, als doch
noch die ersten Fladen fallen.
Beim Lasso-Lied ging's los
Ob es die sanfte Drohung war, bei nicht erfolgtem Schiss die
Hauptakteure zu schlachten oder endlich die richtige Musik, nämlich
die schwungvolle Aufforderung »Komm, hol das Lasso raus, so wie beim
ersten Mal! « -man weiß es nicht. Jubelnd wird der Fladen mit einem
Holzpflock gepfählt, damit jeder sehen kann, wo er hernieder ging.
Ein dankbares Raunen wandert durch die Zuschauerreihen, als nun der
Bann gebrochen scheint und sich auch bei der zweiten Kuh
durchschlagender Erfolg einstellt: Diesmal ist es der rumänische
Partyknaller »Dragostea din Tei«, der die Schließmuskeln lockert.
Bedürfnisloser Bulle
Nur beim dritten Rind, einem kleinen Bullen, nützt alles nichts.
Bedürfnislos legt er sich am Ende gar auf die Erde und macht alle
Hoffnungen auf einen dritten Schiss zunichte.
So begnügt man sich nach 90 Minuten damit, dass auf dem Kuhschissfeld
nur zwei mit Pfählen markierte Haufen zurückbleiben und der Gewinner
des dritten Hauptpreises ausgelost werden muss.
Die Hauptdarsteller wandern zurück in ihren Stall auf dem Hof Dedio in
Hofstädten. Ein Kuriosum geht zu Ende: Aller Voraussicht nach wird es
im kommenden Jahr keine dritte Auflage des Kuhschisses geben.
Susanne Hasenstab
Main-Echo 14.6.2006
Mit Aloha, Handkäs', »Kuhschiss«
und Musik
Schöllkrippen-Hofstädten. 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hofstädten - dieses Jubiläum wird am Wochenende in dem kleinen Schöllkrippener Ortsteil ganz groß gefeiert, in der Fest- und Grillhalle am Kriegerehrenmal, ganz in der Nähe des neuen Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshauses
Main-Echo 22.5.2006
»Spinne« vorerst mit Inseln entschärfen
Provisorium für gefährliche Kreuzung
bei Geiselbach soll Erfahrungswerte liefern
Geiselbach. Um es vorweg zu nehmen:
die Kreuzung der Kreisstraßen AB 18 (von Dörnsteinbach und Hofstädten
kommend) und der AB 12 (aus Richtung Krombach und Geiselbach) - die so
genannte Spinne also - wird innerhalb kürzester Zeit geändert. Aber es
werden keine großen baulichen Veränderungen sein.
Bevor Artur Hansl, Leiter der Tiefbauverwaltung beim Landratsamt
Aschaffenburg, das neuerliche Vorhaben in der Geiselbacher
Gemeinderatssitzung am Freitagabend vorstellte, erinnerte er an die
bisherige Planungszeit.
»Schon auf der Landkarte sieht man, dass es sich nicht um eine übliche
Kreuzung handelt, auf die die Straßen rechtwinklig treffen«,
begründete Hansl die Planungen.
Ein weiterer Grund sei die hohe Unfallrate. Die meisten Unfälle
geschehen allerdings aus Richtung Hofstädten kommend, weil die
Autofahrer zu spät wahrnehmen, dass sich dort eine Kreuzung befindet.
Und weil sie denken, sie können »einfach drüber schießen«, dann aber
feststellen, dass der Straßenverlauf einen Knick hat.
Hinzu komme die hohe Verkehrsbelastung. Diese wurde zwar zuletzt im
vergangenen Jahr gemessen, doch weil diese Ergebnisse noch nicht
vorliegen, präsentierte Hansl die Messdaten von 2000.
Demnach befahren - jeweils innerhalb von 24 Stunden - die AB18 auf
Dörnsteinbacher Seite 3000 Fahrzeuge (alle Zahlen gerundet), bei
Hofstädten sind es 1700 Fahrzeuge.
Auf der AB12 wurden in Fahrtrichtung Geiselbach 2400 Fahrzeuge
gezählt, auf Krombacher Seite waren es 1500 Fahrzeuge. Die
Hauptrichtung ist Dörnsteinbach - Geiselbach und umgekehrt.
Im Laufe der Planungsjahre sei ein Kreisel die erste Umgestaltungsidee
gewesen. Wegen der voraussichtlichen 477000 Euro Baukosten und des
Einwands, der Kreisel befinde sich mitten auf freier Strecke, wurde
weitergesucht.
Lösung zwei sah eine versetzte Kreuzung vor, die für 344000 Euro
gebaut werden könnte. Bei der dritten Möglichkeit würde für 341000
Euro eine klassische, rechtwinklige Kreuzung mit Dreiecksinseln
entstehen, erläuterte Hansl. Teilweise seien sogar schon die für die
Varianten notwendigen Mittel im Haushalt berücksichtigt.
»Irgendetwas müssen wir bald tun«, habe die Behörde eingesehen.
Baulich soll dieses »Irgendetwas« lediglich aus dem Aufbringen von
Inseln bestehen, so dass die Autofahrer rechtwinkliger an die Spinne
geführt werden. Die Autofahrer aus Hofstädten sollen durch zusätzliche
Schilder früher auf die Kreuzung hingewiesen werden.
Während einer Probezeit von sechs bis zwölf Monaten soll, in
Zusammenarbeit mit der Polizei, getestet werden, ob sich die Änderung
bewährt. Das wäre der Fall, wenn beispielsweise weniger Unfälle
registriert würden.
Erst dann werde entschieden, ob aus dem Provisorium eine endgültige
Lösung entsteht, oder doch eine der genannten Bauvarianten
verwirklicht wird.
Die geplanten Änderungen sollen spätestens bis August fertig sein.
mst
Main-Echo 5.4.2006
In reizvoller Lage bauen
In Hofstädten neues Wohngebiet vorgesehen
Schöllkrippen. Entwicklungsmöglichkeiten
für den Schöllkrippener Ortsteil Hofstädten zu schaffen, das war für
den Marktgemeinderat schon Thema bei der Aufstellung des
Flächennutzungsplans. Jetzt soll der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger
aus Hofstädten in Erfüllung gehen.
In der Sitzung des Rates am Montag abend lag der Entwurf eines
Bebauungsplanes vor, der den alten Flurnamen Kerbesgraben tragen soll.
Das Areal Kerbesgraben liegt oberhalb der heutigen Schönebergstraße in
Hofstädten. Das Gelände wurde im Flächennutzungsplan als Alternative
zu der von den Behörden abgelehnten Wohnflächenerweiterung am
Ortsausgang in Richtung Geiselbach aufgenommen.
Der Planentwurf von der Architektin Margarete Elsässer sieht auf dem
Gelände zwölf Baugrundstücke in landschaftlich reizvoller Lage vor.
Geplant sind dort zum größten Teil frei stehende Einzelhäuser.
Von der Planung, die jetzt noch detailliert werden soll, waren die
Ratsmitglieder angetan. Schon in der nächsten Sitzung könnte der
Bebauungsplanentwurf gebilligt werden. Danach folgt dann die
Bürgerbeteiligung und die öffentliche Auslegung. jb
Heimatbote 18.3.2006
Dorferneuerung
mit viel Bürgerengagement
Veränderungen in Hofstädten Ortskern nehmen Strukturen
an
Schöllkrippen. Maßnahmen im Gegenwert von fast vier Millionen Euro
wurden von den Arbeitskreisen erdacht und von den
Dorferneuerungsplanern Reuter und Streck zeichnerisch umgesetzt. Mit
großem Engagement der Bürgerinnen und Bürger läuft die Dorferneuerung
in Hofstädten, dem kleinsten Ortsteil Schöllkrippens, an. In der
Gemeinderatssitzung am Montagabend wurden die möglichen Maßnahmen
vorgestellt. Nur die Zukunft des Sportplatzes in Hofstädten führte zu
Auseinandersetzungen.
Die Gestaltung des Grünzuges zwischen dem Dorfplatz, der in Ortsmitte
im Bereich des Buswendeplatzes entstehen soll, und dem fast fertig
gestellten Dorfgemeinschaftshaus ist einer der wichtigsten Maßnahmen
auf der Liste der Neugestaltung des Dorfes. Genau dort aber liegt der
Sportplatz, der vom Sportverein des Nachbarortes Schneppenbach als
Ausweichplatz genutzt und gepflegt wird. Nach dem Vorschlag der
Dorferneuerungsplaner schrumpft der Sportplatz künftig zum Bolzplatz,
um Platz zu gewinnen für eine Freizeitanlage im Grünen mit mäanderndem
Bach, oder gar einem Dorfweiher, mit Wassertretanlage und Grillhütte,
mitten im Dorf und von allen Teilen des Ortes aus direkt zugänglich.
Das trifft jedoch auf Widerstand einzelner Bürger, die dem Sportverein
Schneppenbach, dem sie vielleicht selbst angehören, die
Ausweichmöglichkeit auf diesen Platz erhalten wollen. In der
anstehenden Bürgerversammlung zur Dorferneuerung, demnächst im neuen
Dorfgemeinschaftshaus, wollen die Hofstädtener diese wichtige Frage
klären und mehrheitlich entscheiden. Dass sie dabei wenig Einmischung
von außen wünschen, erfuhr Bürgermeister Reiner Pistner in der
Ratssitzung am Montag. Als er die Vorzüge eines Dorfweihers
beleuchtete, erfuhr er von der Hofstädtener CSU‑Gemeinderätin Sigrid
Dedio ein "Mach' Deinen Weiher in Schöllkrippen, wir wollen ihn
nicht!" Dedio wollte keine Dorferneuerung, an der ein Sportverein
wegen fehlendem Platz zugrunde geht. Pistners Alternativvorschlag,
einen Teil des Schneppenbacher Sportplatzes in das
Dorferneuerungsgebiet Hofstädten einzubeziehen, um dort einen neuen
Ausweichplatz zu errichten, löste bei vielen Skepsis aus. Das hätte es
in der Dorferneuerung auch noch nie gegeben, dass ein Ort dem anderen
einen Sportplatz baut, statt die Dorferneuerungsmittel im eigenen
Dorfgebiet zu verwenden. Während Pistner darauf beharrte, dass der
Gemeinderat letztendlich die Verantwortung trage, wies Sigrid Dedio
darauf hin, dass es sich hier um die Hofstädtener Dorferneuerung
handelt. Hinsichtlich der Kompetenzen besteht also noch
Klärungsbedarf. Fakt ist jedoch, dass die TeilnehmergemeinSchaft, also
die Gemeinschaft der Grundstückseigentümer innerhalb des
Dorferneuerungsbereichs, entscheidet, plant und auch verwirklicht. Der
Gemeinderat hat bei den einzelnen Maßnahmen lediglich über eine
Kostenvereinbarung zwischen Amt für ländliche Entwicklung und Gemeinde
zu entscheiden. Er könnte also Maßnahmen kippen, nicht aber selbst
beschließen und bestimmen.
Bei dieser Auseinandersetzung hatten es die Dorferneuerungsplaner
Martin Reuter und Klaus‑Dieter Streck nicht ganz leicht, die vielen
angedachten, zum Teil phantasievollen Maßnahmen vorzustellen, von
denen zumindest die wichtigsten im Verlauf des Verfahrens umgesetzt
werden sollen. Von den aufgelisteten Kosten von insgesamt fast vier
Millionen Euro werden vom Amt für ländliche
EntwicklungvoraussichtlichMaßnahmenimWert von 1,3 Millionen Euro als
förderfähig anerkannt, so dass von dort Zuschüsse von mehr als 750.000
Euro in den kleinen Ort fließen könnten. Für die
Teilnehmergemeinschaft, die bis zum Herbst gebildet werden und ihre
Arbeit aufnehmen soll, gehe es also vor allem darum, Prioritäten zu
setzen, stellte Martin Reuter fest, der den Hofstädtener Bürgerinnen
und Bürgern großes Engagement, viel Sachverstand und gutes
Durchhaltevermögen bescheinigte.
Beim nächsten Tagesordnungspunkt, dem Ausbau der Laudenbacher Straße, waren dann alle wieder einig. Die anstehende Baumaßnahrne zwischen den Einmündungen Bachweg und Keilrain soll beitragsmäßig wieder auf alle Anlieger der Laudenbacher umgelegt werden, so wie diebisherigen Maßnahmen auch. Mitgeplant und mitausgebaut werden soll außerdem der Gehsteig bis zum Ortsende, mit zusätzlichen Kosten von 30.000 bis 40.000 Eure. Dann könnte man auch dafür Zuschüsse kriegen und die Laudenbacher Straße wäre fertig und könnte abgerechnet werden. Pistner drängt jetzt das Straßenbauamt, möglichst bald mit den Arbeiten zu beginnen, bei denen die Gemeinde noch Kanal und Wasserleitung austauschenwill. Damit bis zumWinter alles fertig ist. J.B.
Heimatbote 11.3.2006
Mieter für
vorhandene Büroflächen willkommen
Ausbau der Hofstädtener Ortsdurchfahrt frühestens 2007
Schöllkrippen-Hofstädten. Als Pflichtveranstaltung bezeichnete Bürgermeister Reiner Pistner die Bürgerversammlung im Ortsteil Hofstädten am Mittwochabend und war froh, dass trotz Fußball im Fernsehen so viele Bürger und Bürgerinnen ins Gasthaus "Zur Gemütlichkeit" gekommen waren. Nicht um die Dorferneuerung gehe es heute, sondern um die reguläre Bürgerversammlung die die Gemeindeordnung vorschreibt. Einen Trick wende er jetzt an, bekannte der Bürgermeister auf die Frage hin, warum der Versammlungsreigen in diesem Jahr ausgerechnet in Hofstädten beginne. Wenn zuerst die Versammlungen in den Ortsteilen Hofstädten und Schneppenbach stattfänden und in der Zeitung darüber berichtet werde, dann kämen ganz bestimmt auch in Schöllkrippen viele zu dieser Veranstaltung. Bei den Hofstädtenern brauchte er nicht tricksen. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger füllten den Gastraum, unter ihnen auch sechs der Marktgemeinderäte.
Erst im Dezember 2005 hatte die Einwohnerzahl Schöllkrippens die 4000er Marke überschritten, zählt man nur die, die mit ihrer einzigen Wohnung im Ort wohnen. Bei der aktuellen Statistik war diese Zahl wieder geschrumpft, auf jetzt 3990 Einwohner, durch Wegzüge hauptsächlich. Davon wohnen 2353 in Schöllkrippen, 1093 in Schneppenbach und 539 in Hofstädten. Die Sterbefälle, derer man gedachte, waren rückläufig. Aber die Geburten, da will keine Besserung eintreten. Weniger wurden im letzten Jahr auch die Sitzungen, die der Marktgemeinderat mit seinen Ausschüssen brauchte, um sein Arbeitspensum zu bewältigen. Das läge daran, dass die Mitglieder dieses Gremiums immer besser zusammenarbeiteten, erklärte der Bürgermeister und sagte dafür Dank. Das war 2005 stand über der Liste der Maßnahmen, die der Bürgermeister auf die Leinwand beamte. Sie enthielt zahlreiche Baumaßnahmen wie den Ausbau der Raingartenstraße, die Erschließung des Baugebiets Kirchpfad oder zum Beispiel auch die Revitalisierung des alten Teils des Friedhofs in Schöllkrippen. Stolz war der Bürgermeister auf den Wohnmobilstellplatz, der letztes Jahr eigentlich nur begonnen werden sollte, dann aber fertig gestellt wurde, nachdem die Marktgemeinde den mit 50.000 Euro dotierten E.ON‑Umweltpreis bekommen hatte, für das Naturerlebnisbad. Anfang August konnte der Wohnmobilstellplatz dann eröffnet werden, der im letzten Jahre bereits Einnahmen in Höhe von 2000 Euro einbrachte. Größeres Interesse zeigten die Hofstädtener allerdings an ihrem eigenen Feuerwehr‑ und Dorfgemeinschaftshaus, dessen Finanzierung, so Pistner, im letzten Jahr komplett abgewickelt worden sei. Zum aktuellen Stand der Arbeiten informierte Dieter Weipert, Ratsmitglied der Freien Wähler aus Hofstädten, die Bürgerinnen und Bürger. Das Haus sei soweit fertig gestellt, berichtete er. Derzeit fehlten nur noch die Fluchttreppe und Beleuchtung und Bestuhlung im Gastraum. Bis zum nächsten Dorferneuerungstermin im April soll aber alles fertig sein. Der schnell voranschreitende Ausbau der Staatsstraße zwischen Schöllkrippen und Blankenbach war dann Thema, ebenso wie viele Kleinmaßnahmen. So sind zum Beispiel in der Grundschule Schöllkrippen alle Räume neu gestrichen worden. Neue Feuerwehrfahrzeuge für die Wehren in Schöllkrippen und Hofstädten wurden bereits bestellt. Bei der KVG, mit der Ausschreibung, da sei eine richtig heftige Panne passiert bekannte der Bürgermeister und erklärte, er beteilige sich nicht an dem Gezeter über die hessische Landesbahn. Die neuen Züge der KVG hätten auch ein Jahr lang nicht richtig funktionierte, meinte er, die hätten derweil halt mit ihren alter können.
Mit den Finanzen der Gemeinde waren natürlich auch die Kosten und Einnahmen des Naturerlebnisbades Thema, dessen Defizit in der Unterhaltung heute durchschnittlich um 60.000 E Jahr unter dem des früheren Freibades liege. Dazu habe man noch ein ökologisches Bad, das Gewässer und Kläranlage nicht mit Chlor belaste. Zu den wichtigsten anstehenden Vorhaben gehörte für Bürgermeister Pistner auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt im Ortsteil Hofstädten, auch wenn dieser Staatsstraßenausbau in diesem Jahr mehr zu erwarten ist und daher in der Finanzplanung der Gemeinde erst für 2007 angesetzt wurde. Wenn das nicht weiterkomme, dann, so schwor er die Bürger ein, "müssen wir so einen Akt machen wie damals in Schneppenbach". Schließlich sei der Ausbau schon für 2002 versprochen gewesen. In Schneppenbach hatten damals Bürger den Ausbau dieser Ortsdurchfahrt offenkundig beschleunigt. Wichtiges Thema war für Pistner auch der Industriepark Ernstkirchen. Bis auf das Bürogebäude seien jetzt alle anderen ehenmaligen Washtec‑Hallen verkauft, berichtete er als neuesten Stand, offensichtlich erleichtert. "Wenn sie also jemanden kennen, der Bürofläche braucht, wir hätten welche anzubieten".Heimatbote 11.2.2006
Industriepark Ernstkirchen "füllt sich"
Hallen-Interessenten vorhanden - Recyclinghof wird
integriert
Schöllkrippen. ...
Das neue bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz führt auch
in Schöllkrippen zur geänderten Organisation der gemeindeeigenen
Kindergärten in Schneppenbach und Hofstädten. Zwar soll nach Aussage
des Freistaates die Förderung gleich bleiben, sie richte sich künftig
aber nach den Zeiten für die die Eltern diese Einrichtungen für ihre
Sprösslinge buchen, berichtete Pistner. Weil sich an den jeweiligen
Buchungszeiten der Personalbedarf orientiert, müssten sich die Eltern
jetzt schon festlegen, in welcher Zeit ihre Kinder im Kindergartenjahr
2006/2007 die jeweilige Einrichtung besuchen sollen, mindestens aber
an 20 Stunden in der Woche und vier Stunden am Tag, wie die Gemeinde
in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat festlegte. Der Fortbestand des
Kindergartens in Hofstädten sei dabei
vorerst nicht bedroht. Derzeit 50 Kinder in Schneppenbach ergäben zwei
Gruppen und 13 Kinder in Hofstädten führten dazu, dass dort weiter
eine kleine Gruppe betrieben werden kann. Das Mittagessen für die
Kinder in der Mittagsbetreuung liefert zwischenzeitlich das
Integrationsunternehmen Priska des Hauses Mirjam, zum Preis von 2,40
Euro und, wie Pistner betonte, zur großen Zufriedenheit aller. Die
unflexible Festlegung auf starre Buchungszeiten hielten manche Räte
für einen Rückschritt gegenüber der jetzigen Situation. Für den
Bürgermeister aber war das die Voraussetzung personell planen zu
können. Das Verhältnis von nicht mehr als 12,5 Kindern auf eine
Erzieherin sei die Voraussetzung staatlicher Förderung überhaupt. Mit
der Mehrheit von zehn zu fünf Stimmen beschloss der Gemeinderat, das
Modell wie geplant zu starten.
Heimatbote 19.1.2006
Programm für Hofstädten wird erstellt
Dorferneuerung beginnt bei der Bestandsaufnahme
Schöllkrippen-Hofstädten. Wer
erneuern will, der muss seine Wurzeln kennen und seine Vergangenheit.
Für eine Dorferneuerung bedeutet das, dass zuerst einmal eine
Bestandsaufnahme gemacht und festgelegt werden muss, was
erneuerungsbedürftig und was erhaltenswert ist. Der Erarbeitung eines
Dorferneuerungsprogramms wird daher immer auch eine
denkmalpflegerische Erhebung vorangestellt, wie jetzt im
Schöllkrippener Ortsteil Hofstädten geschehen. Das Ergebnis wurde am
Freitagabend in einer Bürgerversammlung im Gasthaus "Zur
Gemütlichkeit" vorgestellt.
Der denkmalpflegerische Erhebungsbogen, der in diesem Fall mit seinen
Anlagen 129 Seiten umfasst, wurde von Mag. phil. Alexandra Baier vom
Büro transform in Bamberg in wochenlanger Arbeit vor Ort erstellt und
von ihr am Freitagabend vorgestellt, nachdem Bürgermeister Reiner
Pistner über 30 Bürgerinnen und Bürger in der Gaststube begrüßt hatte.
Frau Baier ging dabei vor allem auf die Lage und die Geschichte des
kleinen Ortes ein, der zum Kahlgrund gehörend im vorderen Spessart,
klimatisch begünstigt, auf einer Höhe von etwa 250 Metern über NN
liegt, als Straßendorf. Der alte Ortsname Hoiffstetten, später
Hofstetten und heute Hofstädten deute auf eine Gründung zwischen dem
8. und 10. Jahrhundert hin, auf die Zeit des frühmittelalterlichen
Landesausbaues, meinte Frau Baier. Als damalige Keimzelle des Ortes
sei ein herrschaftlicher Hof anzunehmen, der auch namensgebend war. Im
Zuge der Verdichtung des Siedlungsnetzes könnte die eigentliche
Siedlung dann im 11. / 12. Jahrhundert entstanden sein. Die
regelmäßigen, senkrecht zum Hang verlaufenden Breitstreifenfluren, die
im Laufe der Jahrhunderte durch Hofteilung in zahlreiche Gewannflure
zersplittert wurden, ließen an eine planmäßige Vergabe von Grund und
Boden in Form von Lehen denken. Ob dies durch die Abtei Seligenstadt
geschah, die um das Jahr 1000 wichtiger Träger des Landesausbaues in
diesem Raum war, sei nicht überliefert. Eine Rückkaufurkunde des
Jahres 1269, abgeschlossen zwischen dem Kloster Seligenstadt und dem
Erzbischof von Mainz, belege jedoch, dass das Kloster zwischen 1000
und 1269 schon einmal die Grundherrschaft über Geiselbach, Hofstädten
und Omersbach, nebst dem Patronatsrecht der Kirche zu Krombach
besessen haben muss. Weitere, spätere Urkunden belegten, dass
Vogteirechte, Lehen und Afterlehen in diesem Raum häufig wechselten.
Unter den Landesgerichtsherren Groschlag von Dieburg kam es im
Landgericht Krombach in den Jahren 1627 bis 1629 zu Hexenprozessen,
durch die insgesamt 50 Personen den Tod fanden. Aus Hofstädten sollen
es drei Frauen und ein Mann gewesen sein. Seuchen und die Wirren des
30jährigen Krieges dezimierten außerdem die Einwohnerzahlen drastisch.
In Hofstädten sollen nur fünf Familien überlebt haben. Der damalige
Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn sicherte 1648 allen, die
sich im Erzstift Mainz niederließen und öde Güter bebauten, eine
zweijährige Befreiung von Steuern und Abgaben zu. Vor allem aus dem
Elsass und aus Lothringen seien damals Familien zugezogen, wodurch
sich Familiennamen wie Dedio, Giron, Alig oder auch Fleckenstein
erklären ließen. Auch in der Folge wechselte die Landesherrschaft nach
Hessen‑Darmstadt, später zum Fürstentum Aschaffenburg unter
KarlTheodor von Dalberg, 1806 in einem Austauschverfahren an das
Großherzogturn Hessen und 1816 schließlich nach Bayern. Am 1. Mai 1978
schließlich wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hofstädten ein
Ortsteil des Marktes Schöllkrippen, innerhalb der
Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.
Breiten Raum des höchstinteressanten Vortrags nahm auch die
historische Dorfstruktur ein, die in Hofstädten ansatzweise heute noch
erkennbar ist. Eine große Anzahl von Gebäuden des 19. und frühen 20.
Jahrhunderts sei nachträglich überformt und umgebaut worden. Innerhalb
des Altortes gebe es zudem zahlreiche Neubauten aus der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts, die in Kubatur, Baumaterial und Formensprache
von der historischen Dorfstruktur und dem historischen Baubestand
abwichen. Häufig sei eine Vollversiegelung der Hofflächen anzutreffen,
eine Entwicklung, die durch die Dorferneuerung nicht fortgeschrieben
werden sollte. Auch wenn sich das Dorf, durch die Ausweisung von
Neubaugebieten, bereits ausgedehnt habe, so habe es, durch die
harmonische Einbettung in die Landschaft, seinen dörflichen Charakter
doch bewahren können, auch weil es nicht zur Ansiedlung größerer
Gewerbebetriebe kam. Auf die das historische Ortsbild prägenden Bauten
und Räume ging Alexandra Baier anschließend ein, auf zahlreiche
Gebäude über das ganze Dorf verteilt, die zum Teil noch aus der Zeit
von vor 1850 stammen, Wohnhäuser, Stallscheunen und Backhäuser.
Darüber hinaus wird das Hofstädtener Ortsbild noch durch zahlreiche
Kleindenkmäler bereichert. So stammt der älteste erhaltene Bildstock
aus dem 17. Jahrhundert. Viel Stoff bot die Erhebung für die
anschließenden Gespräche der Bürgerinnen und Bürger untereinander und
mancher hatte noch Details beizutragen, wie zum Beispiel zu den
Familiennamen bei der Zuwanderung nach dem 30jährigen Krieg. Da
könnten Familien mit Namen, wie zum Beispiel Schultes, auch aus Tirol
hierher gekommen sein..
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